ANDERE BEITRÄGE

Samstag, 23. Juli 2016

Der König des Nordens und des Südens

(Geschrieben von Jack Kelley)
„Und der König wird tun, was ihm beliebt, und wird sich erheben und grosstun gegen jeglichen Gott, und er wird gegen den Gott der Götter unerhörte Worte ausstossen, und es wird ihm gelingen, bis der Zorn vorüber ist; denn was beschlossen ist, wird ausgeführt werden.“ (Daniel 11:36).

„Zur Zeit des Endes aber wird der König des Südens mit ihm zusammenstossen. Da wird dann der König des Nordens mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen auf ihn losstürmen und in die Länder eindringen und sie überschwemmen und überfluten.“ (Daniel 11:40).

Drei verschiedene Könige werden in Daniel 11:36 und 40 erwähnt, und man muss ihre Identität aufdecken, um vollständig zu verstehen, was in den Tagen vor dem Ende geschehen wird. Es ist der König, der sich erhebt und grosstut, der König des Nordens und der König des Südens. In Daniel 11:4-35 geht es nur um die diversen Generationen des Königs des Nordens und des Königs des Südens. Der König, der sich selbst erhebt, ist keiner davon, und doch besiegt er sie beide. Lassen Sie uns sehen, ob wir diese drei Könige identifizieren können.

Zuerst der König, der sich selbst erhebt. Der Engel sagte Daniel, dass sich dieser König erheben und grosstun wird gegen jeglichen Gott. In 2 Thess. 2:4 sagt Paulus, dass der Antichrist sich über alles erhebt, was Gott oder Gottesdienst heisst. Der Engel sagt Daniel auch, dass er unerhörte Dinge gegen den Gott der Götter ausstossen wird. In Off. 13:6 sagt Johannes, dass der Antichrist Gott und seinen Namen lästern wird. Also ist es klar, dass der König, der sich selbst erhebt, der Antichrist ist.

Nun zu den anderen beiden. Die Vision aus Daniel 11 wurde ihm im Jahr 536 v. Chr. gegeben und beginnt mit einem Engel, der Daniel sagt, was mit dem persischen Königreich geschehen wird, das damals herrschte. Der Engel sagte Daniel, dass nach drei weiteren persischen Königen ein vierter auftreten werde, ein besonders reicher und mächtiger König. Dieser persische König, den wir als Xerxes I kennen, nahm sich die Jüdin Hadassah, auf Persisch Esther, zur Königin (Esther 2:16-17). Er stellte ein grosses Heer auf und unternahm im Jahr 480 v. Chr. einen erfolglosen Versuch Griechenland zu erobern. Etwa 150 Jahre später sollte sich der Spiess umdrehen und ein König von Griechenland das persische Reich erobern. Diese Prophetie erfüllte sich durch Alexander den Grossen.

Dann sagte der Engel, dass das Reich Alexanders des Grossen in vier Teile geteilt werden würde, gemäss den vier Winden des Himmels, und nicht an seine Nachkommen gehen werde. (Nach dem Tod Alexanders teilten seine vier Generäle das Königreich unter sich auf.) Die nächsten 30 Verse sind den Familien von zwei der vier Generäle gewidmet, Seleukos, in Daniel 11 als erster König des Nordens bezeichnet, und Ptolemäus, der erste König des Südens. 135 historisch bestätigte Prophetien sind in den ersten 35 Versen von Daniel 11 enthalten, davon haben die meisten mit den Nachkommen dieser zwei Männer zu tun. Die anderen zwei Generäle, Kassandros und Lysimachos werden hier nicht erwähnt, aber tatsächlich haben sie am Ende ihre Anteile an Seleukos verloren.

Die ersten Könige des Nordens und des Südens waren also Seleukos und Ptolemäus. Seleukos bekam schliesslich ein Territorium unter seine Kontrolle, das dem heutigen Gebiet von Syrien, Libanon, Irak, Iran, Afghanistan, Pakistan und Teilen der Türkei entspricht. Eine Zeit lang regierte er von Babylon im heutigen Irak aus, und er baute eine neue Hauptstadt 30 Kilometer südöstlich am Tigirs und nannte sie Seleukia. Ptolemäus nahm sich Libyen, Ägypten, den Sudan, Israel und Jordanien und wählte sich Alexandria in Ägypten als Hauptstadt.

Die Nachkommen dieser zwei Könige bekämpften sich in den folgenden Jahrhunderten gegenseitig um die Vorherrschaft in der damals bekannten Welt. Daniel 11:33-35 führt uns dann zum Aufstand der Makkabäer, bei dem der letzte wichtige König des Nordens, Antiochus IV Epiphanes, besiegt wurde.

Geschichte zu Prophetie
Als der Engel Daniel die ersten 35 Verse offenbarte, lag zwar alles in der Zukunft, aber für uns heutige Menschen ist alles Geschichte. Aber beginnend mit Daniel 11:36 begeben wir uns in die Zeit des Endes, in der moderne Versionen dieser beiden Könige gegen den Antichristen angehen. Was aber veranlasst sie dazu?

Die Anzeichen sprechen weiterhin dafür, dass der Islam die vorherrschende Religion der Endzeit sein wird. Das Ziel des Islams ist ein einziges islamisches Weltreich oder Kalifat, und unter den Führern im Mittleren Osten gibt es einen harten Wettstreit darum, wer dieses Reich zustande bringen kann.

Ich glaube, dass die derzeitigen Unruhen im islamischen Mittleren Osten bald dazu führen werden, dass diese zwei historischen Mächte wieder auftreten und um die endgültige Führerschaft in der islamischen Welt kämpfen werden. Sowohl die Türkei als auch der Iran sind Teil des Territoriums, das damals dem König des Nordens zugerechnet wurde, und sie sind jetzt offensichtlich Kandidaten für diesen Titel. Sie werden beide an der Schlacht von Hesekiel 38 teilnehmen, aber weil Daniel 11 zeitlich hinter Hesekiel 38 liegt, wissen wir, dass sie trotz ihrer Niederlage in den Bergen von Israel nicht aus dem Wettbewerb geworfen werden.

Die Formulierung „Feuer werfen“ (Hesekiel 39:6), die manche für einen Hinweis auf Atomwaffen halten, richtet sich an Magog (Russland), ferne Küsten (irgendwo jenseits des Mittelmeeres) und das Schlachtfeld in Israel. Es gibt keine Erwähnung einer solchen Zerstörung in Persien (Iran) oder der Türkei (Togarmah). Die Streitkräfte, die Israel haben mag, werden dezimiert werden, aber Iran und die Türkei werden beide überleben, um einen weiteren Tag zu kämpfen.

Ägypten und Saudi-Arabien werden in Hesekiel 38 nicht dabei sein, aber sie werden sich wahrscheinlich zusammenschliessen, um den neuen König des Südens zu bilden. Während der letzten Wochen haben die Saudis gegen die US-Politik rebelliert und gehen unabhängig vor, dabei versprechen sie, die Golfstaaten gegen iranische Einmischungen zu schützen. Dies war zum Teil Ausdruck des Ärgers darüber, dass die USA geholfen haben, Ägyptens Präsidenten Mubarak, einen engen Freund des Saudi-Königs, zu stürzen, und zum Teil war es ihre Enttäuschung darüber, dass Amerika nicht gegen den Iran vorging. Saudi-Arabien will nicht, dass der Iran zum Führer des islamischen Mittleren Ostens wird und ist entschlossen, dies nicht geschehen zu lassen, selbst wenn es deswegen zum Krieg kommen sollte. Diese Entschlossenheit wurde bekräftigt, indem sie Waffen und Soldaten in Bahrain stationiert haben, was eine direkte Bedrohung des Irans darstellt.

Die Dinge sind im Mittleren Osten zurzeit so fliessend, dass man schwer voraussagen kann, was als nächstes passieren wird. Zum Beispiel besagen einige westliche Geheimdienstinformationen, dass es schon zu spät sei, das Assad-Regime in Syrien zu retten, und dass die Hisbollah begonnen hat, ihre Langstreckenraketen und andere Waffen aus Syrien abzuziehen und zum Schutz in den Libanon zu bringen. Es wird auch berichtet, dass Ägypten seine Grenzen zum Gazastreifen öffnen wird, um der Hamas mehr Bewegungsfreiheit zu verschaffen. Das Einigungsabkommen mit der Hamas, das der palästinensische Präsident Abbas gerade in Ägypten unterschrieben hat, wird einen weiteren Anhaltspunkt liefern, denn die palästinensische Regierung ist säkular, während die Hamas entschieden religiös ist. Es wird interessant sein zu sehen, wer am Ende wirklich die Macht hat. Wenn weiterhin säkulare Regierungen zugunsten von islamischen Gruppierungen abgedrängt werden, könnte das bedeuten, dass die Könige des Nordens und des Südens wiederkommen.

Und was passiert dann?
Wenn der Antichrist nach der Schlacht von Hesekiel 38-39 die Bühne betritt, wird er der Welt zuerst wie ein grosser Friedensstifter erscheinen. Er wird die Menschen betrügen, indem er ihnen Macht und Einfluss gewährt, und er wird sogar ein Abkommen bestätigen, das es Israel erlaubt, den dritten Tempel zu bauen und dort wieder den Gottesdienst einzusetzen. Wenn er dann immer mehr öffentliche Unterstützung bekommt, wird er beginnen, die Länder anzugreifen, die sich ihm nicht anschliessen. Er wird seine engsten Gefolgsleute zu Herrschern machen und ihnen eroberte Länder als Belohnung für ihre Treue geben (Daniel 11:39).

Wenn dann sein Griff nach der Erde fester wird, indem er nach Jerusalem geht, werden der König der Nordens und der König des Südens versuchen, ihn aufzuhalten (Daniel 11:40). Aber er wird sie unterwerfen, und nachdem er viele andere Länder besetzt hat, wird er Jerusalem erreichen und dort sein Hauptquartier aufschlagen. Er wird den neuen Tempel betreten und behaupten, Gott zu sein.

Daniel 12:1, Matt. 24:15 und 2. Thessalonicher 2:4 bestätigen, dass dies geschehen wird, wenn die grosse Drangsal direkt bevorsteht. Und Daniel sagt, dass der Antichrist Erfolg haben wird, bis die Zeit des Zorns vollendet ist, denn so hat es Gott bestimmt (Daniel 11:36). Niemand wird gegen ihn bestehen können (Off. 13:4).

Aber wenn seine Zeit zu Ende geht, wird er besiegt werden. Wo die Könige des Nordens und des Südens versagt haben, wird der König der Könige erfolgreich sein, und am Ende wird ihm niemand mehr helfen (Daniel 11:45).

Wenn diese Betrachtung korrekt ist und die derzeitigen Unruhen im islamischen Mittleren Osten zum Wiederkommen der alten Könige des Nordens und des Südens führen, dann kann das Erscheinen des Antichristen nicht lange danach stattfinden. Das ist ein weiterer Grund für uns zu glauben, dass die Tage der Gemeinde auf Erden wahrhaftig gezählt sind. Wir können die Schritte des Messias schon beinahe hören.

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