(Geschrieben von Jack Kelley)
Unser Herr hat uns einen recht gründlichen Überblick über die Endzeit in Bezug auf Israel gegeben, den man oft die Ölbergrede nennt, weil Er auf dem Ölberg zu vier Jüngern sprach. Es war nur wenige Tage vor Seiner Verhaftung, und sie fragten Ihn nach dem Ende der Zeit. Der Bericht des Matthäus über Seine Antwort steht in den Kapiteln 24-25. Markus hat ihn in Kapitel 13. Die Version des Lukas ist ein wenig anders, weil er ausserdem eine Prophetie über die Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n.Chr. enthält. Sie finden ihn in Kapitel 21.
Weil der Herr Fragen über die Zukunft Israels und über Sein zweites Kommen beantwortete, war auch der Fokus jüdisch, deshalb lernen wir beim Studium der Ölbergrede nichts über die Gemeinde. Aber wenn wir verstehen, was mit Israel geschehen wird, gibt uns das den Hintergrund, um die Prophetien des Paulus über die Gemeinde in der Endzeit besser zu verstehen, die zwanzig Jahre später gemacht wurden. In den Briefen des Paulus an die Thessalonicher, geschrieben um 51 n.Chr., wurde der Gemeinde der Begriff der Entrückung und deren zeitliche Einordnung eingeführt, und sie enthalten ausserdem Informationen über den Antichristen und die Wegnahme des Heiligen Geistes. Auf das 2. Kommen Christi wird in jedem Kapitel dieser zwei Briefe verwiesen, im Durchschnitt einmal in 13 Versen.
In Lukas 17:20-37 hat uns der Herr zusätzliche Informationen über die Zeit Seines Kommens gegeben, die oft übersehen werden. Wenn Sie aber aus der Ölbergrede die jüdische Perspektive und aus den Briefen des Paulus die christliche Perspektive erlangt haben, können Sie Lukas 17 benutzen, um Ihr Verständnis über die Endzeit zu überprüfen und zu sehen, ob Sie alles richtig verstehen. Die Tatsache, dass Lukas 17 einige Textstellen mit der Ölbergrede gemeinsam hat, gibt uns einen Hinweis, dass beide in Verbindung gebracht werden sollen. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen:
„Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte. Man wird nicht sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ (Lukas 17:20-21).
Der Herr überrumpelt uns mit diesem Wort, damit wir auf jeden Fall aufmerksam bleiben. Es ist das Wort, das hier mit „mitten unter euch” übersetzt wird, aber auch „in euch” heissen kann. Er antwortete den Pharisäern, und das Reich Gottes war nicht in ihnen, denn sie waren nicht gläubig, aber das Reich Gottes war unter ihnen.
Jesus war die Personifizierung des Reiches Gottes und Er stand direkt vor ihnen. Für die Pharisäer war nur das wahr, dass das Reich Gottes unter ihnen war. Aber als der Heilige Geist gegeben wurde, war das Reich Gottes auch in allen Gläubigen. Dann wurden beide Übersetzungsmöglichkeiten wahr. Das Reich Gottes ist in uns, und wir sind mitten in der Welt. Das ist die geistliche oder die unsichtbare Phase des Reichs Gottes. Aber es ist nicht die Endphase, wie wir sehen werden.
„Er sprach aber zu den Jüngern: Es werden Tage kommen, da ihr begehren werdet, einen einzigen der Tage des Menschensohnes zu sehen, und ihr werdet ihn nicht sehen. Und sie werden zu euch sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort! Geht nicht hin und lauft ihnen nicht nach! Denn gleichwie der Blitz, der in einer Himmelsgegend erstrahlt, bis zur anderen leuchtet, so wird auch der Sohn des Menschen sein an seinem Tag. Zuvor aber muss er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht.“ (Lukas 17:22-25).
Nachdem Er von den Führern Seiner Generation abgelehnt und hingerichtet worden war, war der Herr fort, und nur die unsichtbare Phase des Reichs Gottes blieb zurück. Das ist die Gemeinde. Aber Er wird wiederkommen, und dann wird es kein Missverständnis darüber geben. Bei Seinem 2. Kommen wird der gesamte Himmel hell erleuchtet sein und die sichtbare Phase des Reichs Gottes wird beginnen.
Das ist ein Hinweis darauf, warum die Gemeinde und Israel jeweils einzigartig in der Welt sind. Das Reich Gottes begann mit Israel. Das hat Er Ihnen durch Mose mitgeteilt. „Wenn ihr nun wirklich meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen werdet und meinen Bund bewahrt, so sollt ihr vor allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde gehört mir, ihr aber sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein! Das sind die Worte, die du den Kindern Israels sagen sollst.“ (2. Mose 19:5-6).
Aber dann wurde das Reich wegen ihres Ungehorsams von Israel genommen und der Gemeinde gegeben. In Matt. 21:43 sagt Jesus: „Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das dessen Früchte bringt.“
Aber das sollte nicht für immer sein. Nachdem die Gemeinde entrückt ist, wird das Reich Gottes wieder an Israel zurückgegeben. Die Urgemeinde verstand das, wie die Prophetie des Jakob in Apostelgeschichte 15:13-18 beweist, die besagt, dass der Herr zuerst aus den Heiden ein Volk für Seinen Namen gewinnen und danach zurückkehren wird, um die zerfallene Hütte Davids wieder aufzubauen. Paulus bestätigte das später und sagte, dass Israel zum Teil verstockt worden sei, bis die Fülle der Heiden zum Heil gelangt ist, und dass danach Israel gerettet werden würde. (Römer 11:25-27)
Die Tage Noahs
„Und wie es in den Tagen Noahs zuging, so wird es auch sein in den Tagen des Menschensohnes: Sie assen, sie tranken, sie heirateten und liessen sich heiraten bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging; und die Sintflut kam und vernichtete alle.“ (Lukas 17:26-27).
Wie zur Zeit Noahs werden sich am Ende der Zeit die meisten Menschen auf der Erde nicht bewusst sein, dass das Leben, wie sie es kennen, zu Ende gehen wird. Nicht, weil sie nicht gewarnt wurden, sondern weil sie der Warnung nicht geglaubt haben. Noah wird als ein Bild gebraucht für den gläubigen Überrest Israels am Ende des Zeitalters, der durch das Gericht hindurch bewahrt wird, während die Welt zerstört wird. Noah und seine Familie blieben am Ort des Gerichts, während die Ungläubigen von der Flut fortgerissen wurden.
Am Ende des Zeitalters wird der gläubige Überrest Israels am Ort des Gerichts bleiben, aber bewahrt werden, während der Herr die Nationen um sie herum vollständig zerstört. In Jeremia 30:11 sagt der Herr im Zusammenhang mit Jakobs Bedrängnis (der grossen Trübsal): „Denn ich bin mit dir, spricht der Herr, um dich zu erretten; denn ich will allen Heidenvölkern, unter die ich dich zerstreut habe, ein Ende machen; nur dir will ich nicht ein Ende machen, sondern dich nach dem Recht züchtigen; doch ganz ungestraft kann ich dich nicht lassen.“
In der Symbolsprache der Offenbarung ist der jüdische Überrest durch eine Frau dargestellt, während Satan als die Schlange bezeichnet wird: „Und es wurden der Frau zwei Flügel des grossen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste fliegen kann an ihren Ort, wo sie ernährt wird eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit, fern von dem Angesicht der Schlange.“ (Off. 12:14).
Der Herr gebraucht dieselbe Ausdrucksweise, um zu beschreiben, wie Er Israel beim Auszug aus Ägypten von der Armee des Pharao befreit hat. „Ihr habt gesehen, was ich an den Ägyptern getan habe, und wie ich euch auf Adlersflügeln getragen und euch zu mir gebracht habe.“ (2. Mose 19:4).
Die Tage Lots
„Ebenso ging es auch in den Tagen Lots zu: Sie assen, sie tranken, sie kauften und verkauften, sie pflanzten und bauten; an dem Tag aber, als Lot aus Sodom wegging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und vertilgte alle.“ (Lukas 17:28-29).
Auf den ersten Blick erscheint dies wie ein weiteres, ähnliches Beispiel. Aber es ist tatsächlich sehr anders. Lot wurde vom Ort des Gerichts an einen sicheren Ort gebracht. Die Engel, die gesandt wurden, um ihn wegzubringen, sagten sogar, sie könnten das Gericht nicht auf Sodom und Gomorra bringen, bevor Lot fort und in Sicherheit ist. (1. Mose 19:21-22) Er wurde gerettet, bevor der Zorn Gottes auf Sodom und Gomorra ausgegossen wurde.
In dieser Bedeutung wird Lot zu einem Bild der Gemeinde. Paulus erklärt, dass auch die Gemeinde vor der Zeit des Zornes Gottes auf der Erde gerettet wird. „Denn sie selbst erzählen von uns, welchen Eingang wir bei euch gefunden haben und wie ihr euch von den Götzen zu Gott bekehrt habt, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen, und um seinen Sohn aus dem Himmel zu erwarten, den er aus den Toten auferweckt hat, Jesus, der uns errettet vor dem zukünftigen Zorn.“ (1. Thessalonicher 1:9-10).
Das griechische Wort in Vers 10, das mit „vor” übersetzt wird, bedeutet, dass die Gemeinde weggenommen wird aus der Zeit oder dem Ort des zukünftigen Zorns. Genauso wie es mit Lot und dem Gericht über Sodom war, müssen wir fort und sicher sein, bevor das Endzeitgericht über die Erde beginnen kann.
Ich habe es oft gesagt, dass Jesus nicht die Entrückungslehre lehrte und auch seinen Jüngern nichts davon sagte. Aber wenn man schon weiss, dass die Entrückung kommen wird, kann man in den Evangelien Hinweise darauf finden. Dies ist einer davon, und indem Er Lot als Bild gebraucht, bestätigt der Herr den Zeitpunkt vor dem Gericht.
„Gerade so wird es sein an dem Tag, da der Sohn des Menschen geoffenbart wird. Wer an jenem Tag auf dem Dach ist und sein Gerät im Haus hat, der steige nicht hinab, um dasselbe zu holen; ebenso, wer auf dem Feld ist, der kehre nicht wieder zurück. Gedenkt an Lots Frau! Wer sein Leben zu retten sucht, der wird es verlieren, und wer es verliert, der wird es erhalten. Ich sage euch: In dieser Nacht werden zwei in einem Bett sein; der eine wird genommen und der andere zurückgelassen werden. Zwei werden miteinander mahlen; die eine wird genommen, und die andere wird zurückgelassen werden. Zwei werden auf dem Feld sein; der eine wird genommen und der andere zurückgelassen werden. Und sie antworteten und sprachen zu ihm: Wo, Herr? Und er sprach zu ihnen: Wo der Leichnam ist, da sammeln sich die Geier.“ (Lukas 17:30-37).
In Matt. 24:17-18 warnt Jesus die Menschen, die zu Beginn der grossen Trübsal leben, nicht für irgendwelche Dinge in ihre Häuser zurückzukehren, sondern schnell zu fliehen. Deswegen ist es begründet anzunehmen, dass Er hier dasselbe meint. Es würde keinen Sinn ergeben, wenn Er vom Tag Seines Wiederkommens spräche, denn dann wird es zu spät sein zu fliehen. Diejenigen, die zu Beginn der grossen Trübsal noch an der Weise der Welt hängen, werden alles verlieren. Wer aber die Weise der Welt für die nächste Welt aufgibt, wird das ewige Leben gewinnen. Ich glaube, dass Lots Frau ein sehr anschauliches Bild für die Namenschristen ist, die in die Gottesdienste gehen und sogar viele gute Werke tun, aber nicht wiedergeboren sind. Wenn sie auch behaupten, Christen zu sein, sehnen sie sich im Herzen doch noch nach den Dingen der Welt. Wenn die Zeit kommt, werden sie zurückgelassen werden und viele werden in den Gerichten der Endzeit umkommen.
In Matt. 24:40-41 stehen die Worte „angenommen“ und „preisgegeben“. Wenn der Herr wiederkommt, werden einige Überlebende der Drangsal direkt ins Reich Gottes aufgenommen werden. Sie sind nach der Entrückung gläubig geworden und werden als Belohnung im Reich Gottes willkommen geheissen. Aber die, die an ihrem Unglauben festhalten, werden preisgegeben, vom Planeten verstossen an den Ort, der für den Teufel und seine Engel bereitet ist. (Matt. 25:41). Diese Aussage fasst zusammen, welche Gerichte der Herr nach Seiner Rückkehr durchführen wird. Matt. 25 beschreibt sie dann im Detail.
Manche sehen allerlei Symbolisches in dem Satz über den Leichnam und die Geier, aber ich sehe ihn als ein einfaches Gleichnis. Geier sammeln sich nirgendwo am Himmel, ausser über einem Kadaver. Der Leichnam ist der Zweck ihres Sich-sammelns, es ist der Ort, wo sie hingehören. Dieses Gleichnis war einfach die Antwort des Herrn auf die Frage der Jünger: „Wo, Herr?” Er sagt, dass jede Gruppe dort versammelt wird, wo sie hingehört.
In Lukas 17:20-37 hat der Herr also die zwei Phasen des Reichs Gottes erklärt: Die unsichtbare Phase (die Gemeinde) und die sichtbare Phase (das tausendjährige Friedensreich). Er hat gesagt, dass Er fortgeht und wiederkommen wird, und dass Sein 2. Kommen körperlich sein wird, ebenso wie Sein 1. Kommen. Er hat ausserdem gesagt, dass es einen gläubigen Überrest geben wird, der durch die Gerichte der Endzeit, die Seinem 2. Kommen vorausgehen, bewahrt werden wird (Israel), eine andere Gruppe von Gläubigen, die an einen sicheren Ort gebracht wird, bevor die Gerichte beginnen (die Gemeinde), und eine Gruppe derjenigen, die die grosse Drangsal überleben. Bei Seinem Kommen werden einige der Überlebenden aus der Drangsal als Belohnung für ihren Glauben ins Reich Gottes aufgenommen werden, während der Rest, weil sie sich weigern zu glauben, an den Ort gesandt wird, der dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist. Das ist ein bemerkenswerter Überblick über die grosse Drangsal und Sein 2. Kommen. Es ist fast, als könnte man den Messias schon kommen hören.
Unser Herr hat uns einen recht gründlichen Überblick über die Endzeit in Bezug auf Israel gegeben, den man oft die Ölbergrede nennt, weil Er auf dem Ölberg zu vier Jüngern sprach. Es war nur wenige Tage vor Seiner Verhaftung, und sie fragten Ihn nach dem Ende der Zeit. Der Bericht des Matthäus über Seine Antwort steht in den Kapiteln 24-25. Markus hat ihn in Kapitel 13. Die Version des Lukas ist ein wenig anders, weil er ausserdem eine Prophetie über die Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n.Chr. enthält. Sie finden ihn in Kapitel 21.
Weil der Herr Fragen über die Zukunft Israels und über Sein zweites Kommen beantwortete, war auch der Fokus jüdisch, deshalb lernen wir beim Studium der Ölbergrede nichts über die Gemeinde. Aber wenn wir verstehen, was mit Israel geschehen wird, gibt uns das den Hintergrund, um die Prophetien des Paulus über die Gemeinde in der Endzeit besser zu verstehen, die zwanzig Jahre später gemacht wurden. In den Briefen des Paulus an die Thessalonicher, geschrieben um 51 n.Chr., wurde der Gemeinde der Begriff der Entrückung und deren zeitliche Einordnung eingeführt, und sie enthalten ausserdem Informationen über den Antichristen und die Wegnahme des Heiligen Geistes. Auf das 2. Kommen Christi wird in jedem Kapitel dieser zwei Briefe verwiesen, im Durchschnitt einmal in 13 Versen.
In Lukas 17:20-37 hat uns der Herr zusätzliche Informationen über die Zeit Seines Kommens gegeben, die oft übersehen werden. Wenn Sie aber aus der Ölbergrede die jüdische Perspektive und aus den Briefen des Paulus die christliche Perspektive erlangt haben, können Sie Lukas 17 benutzen, um Ihr Verständnis über die Endzeit zu überprüfen und zu sehen, ob Sie alles richtig verstehen. Die Tatsache, dass Lukas 17 einige Textstellen mit der Ölbergrede gemeinsam hat, gibt uns einen Hinweis, dass beide in Verbindung gebracht werden sollen. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen:
„Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte. Man wird nicht sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ (Lukas 17:20-21).
Der Herr überrumpelt uns mit diesem Wort, damit wir auf jeden Fall aufmerksam bleiben. Es ist das Wort, das hier mit „mitten unter euch” übersetzt wird, aber auch „in euch” heissen kann. Er antwortete den Pharisäern, und das Reich Gottes war nicht in ihnen, denn sie waren nicht gläubig, aber das Reich Gottes war unter ihnen.
Jesus war die Personifizierung des Reiches Gottes und Er stand direkt vor ihnen. Für die Pharisäer war nur das wahr, dass das Reich Gottes unter ihnen war. Aber als der Heilige Geist gegeben wurde, war das Reich Gottes auch in allen Gläubigen. Dann wurden beide Übersetzungsmöglichkeiten wahr. Das Reich Gottes ist in uns, und wir sind mitten in der Welt. Das ist die geistliche oder die unsichtbare Phase des Reichs Gottes. Aber es ist nicht die Endphase, wie wir sehen werden.
„Er sprach aber zu den Jüngern: Es werden Tage kommen, da ihr begehren werdet, einen einzigen der Tage des Menschensohnes zu sehen, und ihr werdet ihn nicht sehen. Und sie werden zu euch sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort! Geht nicht hin und lauft ihnen nicht nach! Denn gleichwie der Blitz, der in einer Himmelsgegend erstrahlt, bis zur anderen leuchtet, so wird auch der Sohn des Menschen sein an seinem Tag. Zuvor aber muss er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht.“ (Lukas 17:22-25).
Nachdem Er von den Führern Seiner Generation abgelehnt und hingerichtet worden war, war der Herr fort, und nur die unsichtbare Phase des Reichs Gottes blieb zurück. Das ist die Gemeinde. Aber Er wird wiederkommen, und dann wird es kein Missverständnis darüber geben. Bei Seinem 2. Kommen wird der gesamte Himmel hell erleuchtet sein und die sichtbare Phase des Reichs Gottes wird beginnen.
Das ist ein Hinweis darauf, warum die Gemeinde und Israel jeweils einzigartig in der Welt sind. Das Reich Gottes begann mit Israel. Das hat Er Ihnen durch Mose mitgeteilt. „Wenn ihr nun wirklich meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen werdet und meinen Bund bewahrt, so sollt ihr vor allen Völkern mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde gehört mir, ihr aber sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein! Das sind die Worte, die du den Kindern Israels sagen sollst.“ (2. Mose 19:5-6).
Aber dann wurde das Reich wegen ihres Ungehorsams von Israel genommen und der Gemeinde gegeben. In Matt. 21:43 sagt Jesus: „Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das dessen Früchte bringt.“
Aber das sollte nicht für immer sein. Nachdem die Gemeinde entrückt ist, wird das Reich Gottes wieder an Israel zurückgegeben. Die Urgemeinde verstand das, wie die Prophetie des Jakob in Apostelgeschichte 15:13-18 beweist, die besagt, dass der Herr zuerst aus den Heiden ein Volk für Seinen Namen gewinnen und danach zurückkehren wird, um die zerfallene Hütte Davids wieder aufzubauen. Paulus bestätigte das später und sagte, dass Israel zum Teil verstockt worden sei, bis die Fülle der Heiden zum Heil gelangt ist, und dass danach Israel gerettet werden würde. (Römer 11:25-27)
Die Tage Noahs
„Und wie es in den Tagen Noahs zuging, so wird es auch sein in den Tagen des Menschensohnes: Sie assen, sie tranken, sie heirateten und liessen sich heiraten bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging; und die Sintflut kam und vernichtete alle.“ (Lukas 17:26-27).
Wie zur Zeit Noahs werden sich am Ende der Zeit die meisten Menschen auf der Erde nicht bewusst sein, dass das Leben, wie sie es kennen, zu Ende gehen wird. Nicht, weil sie nicht gewarnt wurden, sondern weil sie der Warnung nicht geglaubt haben. Noah wird als ein Bild gebraucht für den gläubigen Überrest Israels am Ende des Zeitalters, der durch das Gericht hindurch bewahrt wird, während die Welt zerstört wird. Noah und seine Familie blieben am Ort des Gerichts, während die Ungläubigen von der Flut fortgerissen wurden.
Am Ende des Zeitalters wird der gläubige Überrest Israels am Ort des Gerichts bleiben, aber bewahrt werden, während der Herr die Nationen um sie herum vollständig zerstört. In Jeremia 30:11 sagt der Herr im Zusammenhang mit Jakobs Bedrängnis (der grossen Trübsal): „Denn ich bin mit dir, spricht der Herr, um dich zu erretten; denn ich will allen Heidenvölkern, unter die ich dich zerstreut habe, ein Ende machen; nur dir will ich nicht ein Ende machen, sondern dich nach dem Recht züchtigen; doch ganz ungestraft kann ich dich nicht lassen.“
In der Symbolsprache der Offenbarung ist der jüdische Überrest durch eine Frau dargestellt, während Satan als die Schlange bezeichnet wird: „Und es wurden der Frau zwei Flügel des grossen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste fliegen kann an ihren Ort, wo sie ernährt wird eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit, fern von dem Angesicht der Schlange.“ (Off. 12:14).
Der Herr gebraucht dieselbe Ausdrucksweise, um zu beschreiben, wie Er Israel beim Auszug aus Ägypten von der Armee des Pharao befreit hat. „Ihr habt gesehen, was ich an den Ägyptern getan habe, und wie ich euch auf Adlersflügeln getragen und euch zu mir gebracht habe.“ (2. Mose 19:4).
Die Tage Lots
„Ebenso ging es auch in den Tagen Lots zu: Sie assen, sie tranken, sie kauften und verkauften, sie pflanzten und bauten; an dem Tag aber, als Lot aus Sodom wegging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und vertilgte alle.“ (Lukas 17:28-29).
Auf den ersten Blick erscheint dies wie ein weiteres, ähnliches Beispiel. Aber es ist tatsächlich sehr anders. Lot wurde vom Ort des Gerichts an einen sicheren Ort gebracht. Die Engel, die gesandt wurden, um ihn wegzubringen, sagten sogar, sie könnten das Gericht nicht auf Sodom und Gomorra bringen, bevor Lot fort und in Sicherheit ist. (1. Mose 19:21-22) Er wurde gerettet, bevor der Zorn Gottes auf Sodom und Gomorra ausgegossen wurde.
In dieser Bedeutung wird Lot zu einem Bild der Gemeinde. Paulus erklärt, dass auch die Gemeinde vor der Zeit des Zornes Gottes auf der Erde gerettet wird. „Denn sie selbst erzählen von uns, welchen Eingang wir bei euch gefunden haben und wie ihr euch von den Götzen zu Gott bekehrt habt, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen, und um seinen Sohn aus dem Himmel zu erwarten, den er aus den Toten auferweckt hat, Jesus, der uns errettet vor dem zukünftigen Zorn.“ (1. Thessalonicher 1:9-10).
Das griechische Wort in Vers 10, das mit „vor” übersetzt wird, bedeutet, dass die Gemeinde weggenommen wird aus der Zeit oder dem Ort des zukünftigen Zorns. Genauso wie es mit Lot und dem Gericht über Sodom war, müssen wir fort und sicher sein, bevor das Endzeitgericht über die Erde beginnen kann.
Ich habe es oft gesagt, dass Jesus nicht die Entrückungslehre lehrte und auch seinen Jüngern nichts davon sagte. Aber wenn man schon weiss, dass die Entrückung kommen wird, kann man in den Evangelien Hinweise darauf finden. Dies ist einer davon, und indem Er Lot als Bild gebraucht, bestätigt der Herr den Zeitpunkt vor dem Gericht.
„Gerade so wird es sein an dem Tag, da der Sohn des Menschen geoffenbart wird. Wer an jenem Tag auf dem Dach ist und sein Gerät im Haus hat, der steige nicht hinab, um dasselbe zu holen; ebenso, wer auf dem Feld ist, der kehre nicht wieder zurück. Gedenkt an Lots Frau! Wer sein Leben zu retten sucht, der wird es verlieren, und wer es verliert, der wird es erhalten. Ich sage euch: In dieser Nacht werden zwei in einem Bett sein; der eine wird genommen und der andere zurückgelassen werden. Zwei werden miteinander mahlen; die eine wird genommen, und die andere wird zurückgelassen werden. Zwei werden auf dem Feld sein; der eine wird genommen und der andere zurückgelassen werden. Und sie antworteten und sprachen zu ihm: Wo, Herr? Und er sprach zu ihnen: Wo der Leichnam ist, da sammeln sich die Geier.“ (Lukas 17:30-37).
In Matt. 24:17-18 warnt Jesus die Menschen, die zu Beginn der grossen Trübsal leben, nicht für irgendwelche Dinge in ihre Häuser zurückzukehren, sondern schnell zu fliehen. Deswegen ist es begründet anzunehmen, dass Er hier dasselbe meint. Es würde keinen Sinn ergeben, wenn Er vom Tag Seines Wiederkommens spräche, denn dann wird es zu spät sein zu fliehen. Diejenigen, die zu Beginn der grossen Trübsal noch an der Weise der Welt hängen, werden alles verlieren. Wer aber die Weise der Welt für die nächste Welt aufgibt, wird das ewige Leben gewinnen. Ich glaube, dass Lots Frau ein sehr anschauliches Bild für die Namenschristen ist, die in die Gottesdienste gehen und sogar viele gute Werke tun, aber nicht wiedergeboren sind. Wenn sie auch behaupten, Christen zu sein, sehnen sie sich im Herzen doch noch nach den Dingen der Welt. Wenn die Zeit kommt, werden sie zurückgelassen werden und viele werden in den Gerichten der Endzeit umkommen.
In Matt. 24:40-41 stehen die Worte „angenommen“ und „preisgegeben“. Wenn der Herr wiederkommt, werden einige Überlebende der Drangsal direkt ins Reich Gottes aufgenommen werden. Sie sind nach der Entrückung gläubig geworden und werden als Belohnung im Reich Gottes willkommen geheissen. Aber die, die an ihrem Unglauben festhalten, werden preisgegeben, vom Planeten verstossen an den Ort, der für den Teufel und seine Engel bereitet ist. (Matt. 25:41). Diese Aussage fasst zusammen, welche Gerichte der Herr nach Seiner Rückkehr durchführen wird. Matt. 25 beschreibt sie dann im Detail.
Manche sehen allerlei Symbolisches in dem Satz über den Leichnam und die Geier, aber ich sehe ihn als ein einfaches Gleichnis. Geier sammeln sich nirgendwo am Himmel, ausser über einem Kadaver. Der Leichnam ist der Zweck ihres Sich-sammelns, es ist der Ort, wo sie hingehören. Dieses Gleichnis war einfach die Antwort des Herrn auf die Frage der Jünger: „Wo, Herr?” Er sagt, dass jede Gruppe dort versammelt wird, wo sie hingehört.
In Lukas 17:20-37 hat der Herr also die zwei Phasen des Reichs Gottes erklärt: Die unsichtbare Phase (die Gemeinde) und die sichtbare Phase (das tausendjährige Friedensreich). Er hat gesagt, dass Er fortgeht und wiederkommen wird, und dass Sein 2. Kommen körperlich sein wird, ebenso wie Sein 1. Kommen. Er hat ausserdem gesagt, dass es einen gläubigen Überrest geben wird, der durch die Gerichte der Endzeit, die Seinem 2. Kommen vorausgehen, bewahrt werden wird (Israel), eine andere Gruppe von Gläubigen, die an einen sicheren Ort gebracht wird, bevor die Gerichte beginnen (die Gemeinde), und eine Gruppe derjenigen, die die grosse Drangsal überleben. Bei Seinem Kommen werden einige der Überlebenden aus der Drangsal als Belohnung für ihren Glauben ins Reich Gottes aufgenommen werden, während der Rest, weil sie sich weigern zu glauben, an den Ort gesandt wird, der dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist. Das ist ein bemerkenswerter Überblick über die grosse Drangsal und Sein 2. Kommen. Es ist fast, als könnte man den Messias schon kommen hören.
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