(Geschrieben von Jack Kelley)
Im letzten Artikel haben wir gesehen, wie Gott Seine vollkommene Gerechtigkeit mit Israel und Seine vollkommene Liebe mit der Gemeinde demonstriert hat. Israel lebte unter einem absolut gerechten System des Gesetzes. Es war klar und prägnant, machte keine Ausnahmen und hat niemanden bevorzugt. Es gab Segen für den Gehorsam und Bestrafung für den Ungehorsam. Was die Israeliten getan haben hat bestimmt, was sie erhalten haben. Gott hat ihnen gesagt: „Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein priesterlich Königreich und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Kindern Israel sagen sollst.“
Der Gemeinde wurde der beispiellose Reichtum der Gnade Gottes gezeigt. Wir sind die gesegnetsten von allen Menschen. Die einzige Sache, die von uns verlangt wird ist, dass wir durch den Glauben das frei erhältliche Geschenk der Errettung akzeptieren, das von Gott im Vornherein mit Seinem eigenen Leben für uns erkauft wurde. Ja, es gefällt Gott, wenn wir unser Leben auf eine Art und Weise leben, die unsere Dankbarkeit zu Ihm ausdrückt; doch die einzige Sache, die Er verlangt ist, dass wir an den Einen glauben, den Er gesandt hat. „Denn Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“ (Johannes 3:16).
Im Zeitalter des Königreichs (1’000 jähriges Friedensreich) werden die Menschen, gleich wie die Gemeinde heute durch den Glauben errettet, doch von ihnen wird verlangt, dass sie als Beweis für ihren Glauben das Gesetz einhalten, so wie Israel. Vollkommene Gerechtigkeit, vollkommene Liebe. Das wird Gottes endgültige Antwort für den Teufel sein, und Sein letzter Versuch in Frieden bei Seinem Volk zu leben. Wird es funktionieren, oder wird das Zeitalter der Königsherrschaft als Misserfolg enden, wie Israel oder das Gemeindezeitalter?
Wir haben bisher nur über das Gesetz und die Gnade geredet, aber es gab davor noch vier andere Versuche einer friedlichen Koexistenz zwischen Gott und den Menschen. Für ein vollständiges Verständnis der Menschheitsgeschichte mit Ihrem Schöpfer, müssen wir auch auf diese anderen Versuche zurückblicken. Sie werden Dispensationen oder Zeitabschnitte genannt. Insgesamt gibt es sieben davon.
Die 7 Zeitabschnitte / Dispensationen
Während der ganzen Geschichte hat Gott mit Seinem Volk auf verschiedene Arten gehandelt, als Teil des Prozesses Seinen Charakter zu offenbaren. Jede dieser Dispensationen hat mit einer Vereinbarung zwischen Gott und den Menschen begonnen, die nachher von den Menschen missachtet wurde, so dass die Beziehung zwischen Gott und den Menschen als Misserfolg geendet hat und ein Gericht von Gott unumgänglich war.
1) Unschuld: Von der Schöpfung bis zum Sündenfall des Menschen hat Gott einen persönlichen und freien Umgang mit den Menschen gepflegt. Die Menschen wurden unsterblich geschaffen; und obwohl sie den freien Willen hatten, hatte der Mensch keine sündige Natur. Gott hat Adam und Eva in Seinen Garten platziert und ihnen nur eine einzige Einschränkung geben. Doch sie verletzten diese Einschränkung und wurden aus dem Garten verstossen. Adam, Eva und die Schlange wurden alle gerichtet, die Schöpfung wurde verflucht und die Sünde kam in die Welt.
2) Gewissen: Vom Fall des Menschen bis zur Sintflut hat Gott den Menschen erlaubt, ohne göttliche Einmischung zu herrschen. Wegen der neu erlangten, sündigen Natur des Menschen war das Resultat davon: „Die Bosheit des Menschen war sehr gross auf Erden und alles Gebilde der Gedanken seines Herzens nur böse allezeit.“ (1. Mose 6:5). Nach wiederholten Warnungen hat Gott die ganze menschliche Rasse mit Ausnahme von 8 Menschen in der Sintflut ausgelöscht.
3) Menschliche Regierung: Von Noah bis zum Turmbau zu Babel. Nach der Sintflut hat Gott den Menschen erlaubt, ihr erstes Regierungssystem aufzubauen. Doch die Menschen gehorchten der Anweisung Gottes nicht, hinauszugehen und die ganze Erde zu bevölkern. Stattdessen bauten sie eine grosse Stadt und einen Turm, um sich vor einer weiteren Flut zu schützen. Sie benutzten den Turm auch, um Astrologie zu studieren; eine Verfälschung von Gottes Wort, das Gott in die Sterne geschrieben hat, indem er die Namen von 12 Konstellationen gebraucht hat. Darum gab Gott jeder der 70 Familien des Menschen eine eigene Sprache, die die anderen Familien nicht verstehen konnten. Das hat zu einem Durcheinander und Misstrauen unter den Menschen geführt, und sie lebten sich auseinander und verteilten sich über die ganze Erde; und Gott zerstörte den Turm.
4) Versprechen: Gott hat die Nachkommen von Abraham als Sein auserwähltes Volk ausgesondert und Abraham und Sarah einen Sohn versprochen, durch den ER die ganze Welt segnen würde. Doch Abraham und Sarah wurden des Wartens müde und produzierten selber einen Sohn, den sie Ismael nannten. Später, als ihnen Gott Isaak gab, den Sohn, den Er ihnen versprochen hat, wurde Ismael fortgeschickt. Das hat zu schlechtem Blut zwischen Ismael (Arabern) und Isaak (Juden) geführt, das bis heute erkennbar ist.
5) Gesetz: Vom Berg Sinai bis zu Pfingsten. Nachdem Gott die Israeliten aus Ägypten herausgeführt hatte, hat Er Mose die 10 Gebote gegeben und den Juden das Land angeboten, das Er Abraham vor langer Zeit versprochen hatte; verbunden mit einem Leben in Frieden und Überfluss, wenn sie Seine Gebote hielten. Nach 2'000 Jahren der Schwankung zwischen Gehorsam und Rebellion, die in der Ablehnung des Messias resultiert hat, hatte Gott definitiv genug. ER vertrieb sie aus ihrem Land und zerstreute sie über die ganze Erde.
6) Gnade: Das Gemeindezeitalter. Die Gerechtigkeit muss nicht mehr durch das Halten des Gesetzes verdient werden. Gott hat den Menschen Seine eigene Rechtschaffenheit zugeschrieben. Diese Rechtschaffenheit erhält der Mensch durch die Gnade Gottes im vollendeten Werk des Herrn Jesus Christus. Gott verspricht allen, die Sein Gnadengeschenk annehmen, einen ewigen Segen und einen Platz in Seinem eigenen Haus. Es ist das grosszügigste Geschenk, das jemals gemacht wurde; für jeden der danach fragt, frei erhältlich. Doch am Ende des Gnadenzeitalters werden die meisten Menschen Sein Geschenk abgelehnt haben. Sie haben sich stattdessen entschieden, ein Leben nach ihren eigenen Regeln zu führen, darauf wettend, dass Gott entweder nicht existiert oder wenn doch, ihnen trotzdem erlaubt, in Sein Königreich zu kommen. Nachdem die relativ wenigen Menschen, die Sein Geschenk angenommen haben, entrückt wurden, damit sie bei Ihm an einem sicheren Ort sind, wird Gott den Rest durch die härteste Zeit des Gerichts bestrafen, die Welt jemals erlebt hat.
7) Königreich: Die 1’000 jährige Regierungszeit des Herrn Jesus Christus, auch als Millennium oder Friedensreich bekannt. An deren Beginn wird der Teufel gefesselt und alle Ungläubigen von der Erde verbannt; der Fluch wird aufgehoben und Gott wird wieder in der Mitte Seines Volkes wohnen. Man würde meinen, dass die Menschen jetzt endlich auf eine Art und Weise leben, die Gott gefällt. Ob dem so ist oder nicht ist das Thema dieses Artikels.
Wer ist nun der Versager?
Einige in der Gemeinde stellen vielleicht in Frage, ob das Gnadenzeitalter ein Misserfolg ist/war. Das liegt daran, weil wir zu den wenigen Menschen gehören, die das Gnadengeschenk des Herrn angenommen haben und darum von den Vorteilen profitieren werden. Denken Sie daran, dass es Gottes Wunsch ist, sich mit uns zu versöhnen (Kolosser 1:19-20). Er will nicht, dass auch nur Einer verloren geht, sondern dass alle Busse tun (2. Petrus 3:9). Und doch haben in den letzten 2'000 Jahren die meisten Menschen Sein Geschenk abgelehnt und sind ihren eigenen Weg gegangen. Nachdem Gott alles in Seiner Macht stehende getan hat - ausser den freien Willen der Menschen zu verletzen und sie zu zwingen, Seine Begnadigung anzunehmen – lehnen Ihn die meisten Menschen ab. Können wir Ihm vorwerfen, dass Er deswegen wütend ist und Seinen ganzen Zorn gegen sie freisetzt?
Ein Prinzip der motivierenden Entschädigung / Kompensation besagt, dass wenn man den Menschen etwas gibt, das sie nicht verdient haben, man nicht ihren Respekt gewinnt sondern ihre Abneigung. Nie zuvor hat Gott der Welt so viel mehr gegeben, als wir verdienen; und nie zuvor hat die Welt Seine Gegenwart mehr abgelehnt als heute.
Sogar in der Kirche ist die Antwort der Gläubigen auf Gottes Geschenk des ewigen Lebens mehr Teilnahmslosigkeit als Verehrung. Wenn weniger als 10% der Menschen, die für sich beanspruchen wiedergeboren zu sein, eine christliche Weltsicht haben, dann ist klar, dass es eine tiefgründige Trennung zwischen Seinem Geschenk und unserer Dankbarkeit gibt. Wenn man es mit dem gewünschten Ziel vergleicht, dann ist das Gnadenzeitalter ein Misserfolg.
Das ist für Gott nicht überraschender als das Resultat seiner vorangehenden Versuche. Er tut nicht Dinge, damit Er sehen kann, wie wir darauf antworten. Er weiss es bereits. Er tut Dinge, damit wir sehen können, wie wir darauf antworten. Paulus hat gesagt, dass alles, was in der Vergangenheit geschrieben wurde, für uns geschrieben wurde, damit wir daraus lernen (Römer 15:4). Die Lektion bis hierhin war, dass die Menschen, egal was Gott getan hat, um sie zu Sich zu ziehen, unzuverlässig und rebellisch waren, Gott verstossen und das Gericht über sich selber gebracht haben.
Nun kommen wir zum Königreich
Was aber ist mit dem Zeitalter des Königreiches; wird es ebenfalls ein Misserfolg? Ein Studium über das Zeitalter des Königreiches zeigt, dass das Leben am Anfang der Himmel auf Erden sein wird. Es wird auf der ganzen Erde Friede herrschen und Wohlwollen zwischen den Menschen, genauso wie es der Engel den Hirten in der Geburtsnacht von Jesus Christus versprochen hat (Lukas 2:14). Perfektes Wetter und überfliessende Grosszügigkeit wird die Arbeit des Menschen zu einer Freude machen, anstatt zu einer beschwerlichen Müh. Lange Lebensspannen werden zurückkehren, da Krankheiten der Vergangenheit angehören. „So spricht der HERR der Heerscharen: Es sollen noch auf den Plätzen Jerusalems alte Männer und alte Frauen sitzen, ein jeder mit einem Stab in der Hand ob hohen Alters. Und die Plätze der Stadt sollen voll Knaben und Mädchen werden, die auf ihren Plätzen spielen.“ (Sacharja 8:4-5). Das wird auf der ganzen Erde so sein, denn der Herr wird die Konflikte zwischen den Nationen beilegen und Friede wird über die ganze Welt strömen.
Die Bibel beschreibt nur den Anfang und das Ende dieses Zeitalters. Durch den schockierenden Unterschied zwischen diesen beiden können wir aber erahnen, dass die Dinge nach einer gewissen Zeit den Bach hinunter gehen. Die Herrschaft des Herrn wird gerecht sein, aber unbiegsam. Er wird die Menschen mit eisernem Zepter regieren, und Seine Bestrafung für den Ungehorsam wird hart und schnell sein. Denken Sie daran, dass das Gnadenzeitalter mit der Entrückung endet. Ab einem gewissen Zeitpunkt werden die Menschen zu rebellieren beginnen. Psalm 2 erzählt diese Geschichte. „Warum toben die Heiden, und die Völker reden so vergeblich? Die Könige der Erde lehnen sich auf, und die Herren ratschlagen miteinander wider den HERRN und seinen Gesalbten: ‚Lasset uns zerreissen ihre Bande und von uns werfen ihre Seile!’ Aber der im Himmel wohnt, lacht ihrer, und der HERR spottet ihrer. Er wird einst mit ihnen reden in seinem Zorn, und mit seinem Grimm wird er sie schrecken. ‚Aber ich habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berg Zion.’“ (Psalm 2:1-6).
Die Menschen werden sich wieder anmassen, sich von der Herrschaft ihres Schöpfers zu befreien. Doch der König, der die Erde regiert, wurde von Gott selber eingesetzt, und das macht Ihn zum König der Könige. Er wird sie dann an ihre Stellung innerhalb der Hierarchie erinnern.
„Ich will von der Weisheit predigen, dass der HERR zu mir gesagt hat: ‚Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeuget: heische von mir, so will ich dir Heiden zum Erbe geben und der Welt Enden zum Eigentum. Du sollst sie mit einem eisernen Zepter zerschlagen; wie Töpfe sollst du sie zerschmeißen.’ So lasset euch nun weisen, ihr Könige, und lasset euch züchtigen, ihr Richter auf Erden! Dient dem HERRN mit Furcht und freut euch mit Zittern! Küsst den Sohn, dass er nicht zürne und ihr umkommt auf dem Wege; denn sein Zorn wird bald entbrennen. Aber wohl allen, die auf ihn trauen!“ (Psalm 2:7-12)
Der Vater hat Seinen Sohn zum Erben Seines Grundstücks ernannt und Ihm Sein Erbe vermacht. Alle Nationen sind sein Eigentum, und Er hat die Autorität sie so zu regieren, wie es Ihm gefällt. Die Wahl der Menschen wird sein, entweder zu gehorchen oder die Konsequenzen zu erleiden. Gehorsam wird mit Segen belohnt, Rebellion aber wird eine schnelle Zerstörung mit sich bringen.
Es wird uns nicht gesagt, wie viele Menschen während des 1'000 jährigen Friedensreiches gerettet werden oder was ihr Schicksal sein wird. Was uns gesagt wird ist, dass der Teufel am Ende der 1'000 jährigen Königsherrschaft freigelassen wird und keine Probleme haben wird, eine grosse Armee für einen letzten Versuch zu rekrutieren, sein verlorenes Imperium zurückzugewinnen. Viele Menschen werden sich von ihm bereitwillig täuschen lassen, und seine Armee wird bald so zahlreich wie die Sandkörner am Meer sein. Von der ganzen Welt werden sie kommen und Gottes Volk und Seine Heilige Stadt umstellen. Doch sie werden durch eine plötzliche Feuerflamme aus dem Himmel verschlungen, und der Teufel wird für alle Ewigkeit in den Feuersee geworfen (Offenbarung 20:7-10). Wieder einmal rebellieren die Menschen, Gott richtet und ein weiteres Zeitalter endet im Misserfolg.
„Hernach das Ende, wenn er das Reich Gott und dem Vater übergibt, wenn er abgetan hat jede Herrschaft, Gewalt und Macht. Denn er muss herrschen, ‚bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat’. Als letzter Feind wird der Tod abgetan. Denn ‚alles hat er unter seine Füße getan’. Wenn er aber sagt, dass ihm alles unterworfen sei, so ist offenbar, dass der ausgenommen ist, welcher ihm alles unterworfen hat. Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, auf dass Gott sei alles in allen.“ (1. Korinther 15:24-28)
Die Antwort von Gott auf die Anklagen des Teufels wird lückenlos sein. Das Gericht über den Teufel wird endgültig sein. Der Himmel und die Erde werden gereinigt. Die Ewigkeit beginnt, und Gott regiert über allem. Halleluja!
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